Zum Schwob

Selbstgemachte Eierspätzle

Grundsätzliches


Ich gestehe, es wird immer schwerer jemanden von den Vorzügen selbstgemachter Spätzle zu überzeugen. In fast jedem Supermarkt gibt es Spätzle zu Hauf.
Hausgemachte Festtags-Spätzle

Eierspätzle ... wie selbst gemacht Echt schwäbische Eierspätzle Spätzle ... nach Hausfrauen-Art. Es ist nur noch eine Frage der Emotionalität, von welcher Sorte sich der Konsument letztendlich verleiten lässt. Wenn es nicht die schillernde Verpackung ist oder gar der Geldbeutel, dann tut die Werbung ihr Übriges.

Meine Entscheidung „Pro Handgeschabt“ begründet sich mit der Verwendung der Zutaten: Eier und Dinkelmehl.
Industrielle Produkte sind meist aus einfachem Mehl Typ 405, Jodsalz, E330 (Citronensäure) und aus Eiern mit fragwürdiger Herkunft hergestellt. Seit ein paar Jahren stellen die Produzenten von verbotener Käfighaltung auf Freilandeier um. Dennoch eröffnete die EU-Kommission Ende Januar 2012 gegen 13 Länder Vertragsverletzungsverfahren, darunter auch die deutschen Nachbarn Belgien, Frankreich, die Niederlande und Polen.
Bei den mir bekannten Produkten wird zu über 80% auf die Verwendung von Dinkelmehl gänzlich verzichtet. Dies begründet sich aus dem Kostendruck des Handels, da die schillernde Verpackung mit dem Konterfei einer „Oma“ billig sein muss.

Da ich Mancherorts sogenannte Gourmet-Spätzle und Hausfrauen-Spätzle bereits für 85 Cent je 500 Gramm-Packung erhalte, kommen mir ernsthafte Zweifel an der Qualität der verwendeten Grundprodukte.

... von daher gilt für mich der Leitsatz:

  • nur Selbstgemacht... ist Hausgemacht
  • ... dann weiß ich auch, was drin ist.

Zutaten

Einkaufsliste

für 6 Portionen:

400 g Mehl Typ 405

100 g Dinkelmehl Hell Typ 630
5 Eier Größenklasse M (53 - 63 Gramm)
1/8 l lauwarmes Wasser

1 TL Salz
... etwas weniger als 4 Gramm
(ich nehme immer 2 Prisen)

Die Zutatenliste ist noch relativ einfach und in jedem gut gerüsteten Haushalt zu allen Tages- & Nachtzeiten verfügbar.

Was jetzt folgt, ....

  • ... daran scheiden sich die Geister:

... geschabt - oder - gepresst

Ich selbst „schabe“ für den Hausgebrauch. Zu beiden Varianten gibt es spezifische Kniffs. Letztendlich entscheidet die Übung und/oder die Lust, wie der Herstellungsprozess abläuft.

Geschabt:

Der Teig kann etwas „nasser“ sein, damit er geschmeidig und dünn vom Spätzlebrett geht. Das Spätzlebrett ist ein normales unbeschichtetes Holzbrett mit Stiel, welches vorne spitz wie ein Keil geschnitten ist. Die keilförmige Form ermöglicht ein einfaches Herunterschaben vom Brett in das kochende Wasser. Vor dem Benutzen wird das Brett im heißen Wasser angefeuchtet.

Gepresst:

Je massiger der Teig, je mehr Muskelkraft müssen Sie aufwenden, dafür gibt es aber auch extra lange und bissfeste Spätzle. Der Schwabe hat für viele Begriffe extrem liebevolle Umschreibungen. So werden die Spätzle aus der Presse auch „Faule-Weiber-Spätzle“ genannt.

Wichtig beim Spätzleteig:

Lieber mit Ei, als mit Wasser die Konsistenz des Teiges variieren. Ich selbst verwende grundsätzlich je 500 Gramm Mehlmischung 5 Eier. Dazu füge ich beim Teigschlagen immer wieder lauwarmes Wasser in kleinen Mengen bei: aber nie mehr als ein achtel Liter Wasser auf 500 Gramm Mehlmischung. Sollte der Teig immer noch zu fest sein, füge ich noch ein weiteres Ei bei.

Der Teig ist dann perfekt, wenn er kleine Blasen schlägt (und der Unterarm langsam schwerer wird) und sich vom Schüsselrand löst.

Wie wird gemacht:

Zum Nachkochen


Wenn der Teig fertig ist, Wasser mit einer guten Prise Salz (1 Teelöffel) zum Kochen bringen.

Den Teig zügig in das kochende Wasser pressen/schaben. Sobald die Spätzle oben auf der Wasseroberfläche schwimmen, mit einem Schaumlöffel herausnehmen. Alles im Leben hat zwei Seiten, auch das „Abschrecken“. Beim Abschrecken wird die teilweise gelöste Stärke abgespült. Dies ist dann von Vorteil, wenn man die Spätzle wie früher bereits am Samstag Nachmittag vorgekocht und -luftgetrocknethat, um sie erst am Sonntag zum Schweinebraten zu verwenden.

Wenn sie aber frisch auf einen vorgewärmten Teller verteilt werden, kleine Butterflocken über die heißen Spätzle gelegt werden (oder geschmorte Semmelbrösel), um sofort auf den Tisch zu kommen, kann naturgemäß auf das Abschrecken verzichtet werden.

... das Ganze zum Ausdrucken

Guten Appetit



... einkaufen, nachkochen und genießen [118 KB] ... alles auf einer Seite ... viel Spaß

Bis die Tage
Euer Schwob

Zu allen meinen Rezepten gilt:

Bitte unbedingt beachten:

  • Meine Rezepte sollen lediglich eine "Orientierung" zum Nachkochen geben. Jedes Gericht kann gerne nach Ihren persönlichen Ideen, Variationen und/oder Geschmacksvorzüge abgeändert werden.
  • Seien Sie stets mutig und kreativ. Sie können eigentlich nichts falsch machen, Sie können nur an Erfahrung reicher werden. Wichtig ist: Es muss Ihnen schmecken (naja, eventuell noch Ihrer Familie oder gar den Gästen).