Zum Schwob

Frankfurter Grüne Sauce

Rund um die Grüne Soß

Das älteste mir bekannte Rezept der Frankfurter Soße entstammt meiner Kenntnis nach aus dem 1860 erschienen "Frankfurter Kochbuch". Ich vermute, dass der eigentliche Ursprung dieser Sauce, in der gemeinsamen Verwendung frischer Kräuter, auf die französische "Sauce Vinaigrette" zurückzuführen ist.

Streitthema ist und bleibt die Zubereitung der „Original Grünen Sauce“. Ich durfte diese Deli-katesse bereits in einigen hessischen Haushalten und regionalen Restaurants genießen. Und, bisher hat jede Hausfrau und jeder Koch von sich selbst behauptet, die einzig wahre Sauce seit Generationen auf der Grundlage eines geheimen „Familien-Rezept“ zuzubereiten.

Als ein sich in Hessen eingenisteter „Schwabe“ werde ich einen Teufel tun, dies jeweils als geladener Gast in Frage zu stellen, bzw. meinen Senf dazugeben. Was ich aber als Koch zwingend wissen muss ist, dass in jedem Fall die Grundlage dieser schmackhaften Sauce eine Mischung aus mindestens sieben frischen Kräutern ist. Diese sind: Petersilie, Borretsch, Kerbel, Kresse, Pimpinelle, Sauerampfer & Schnittlauch.

Diesen Kräutern habe ich eine eigene Seite gewidmet. Hier geht es zur Kräuter-Seite

Zutaten

Einkaufsliste

4 Eier (Freiland / Größe L)
Nach dem Kochen trenne ich das Eigelb aus und drücke es durch ein Salatsieb.
Dadurch entsteht eine sämigere Konsistenz, die sich leicht cremig rühren lässt.
2 Bund gemischte Kräuter (ca.: 200 Gramm)
Petersilie, Schnittlauch, Kerbel, Kresse Pimpinelle, Sauerampfer & Borretsch
In fast jeder gut aufgestellten Gärtnerei in Hessen bekommt man einen fertigen
Bund frischer Kräuter. Ansonsten gibt es von einer bestimmten Marke auch die
Grüne-Sauce-Kräuter als TK-Ware. Heute beurteilt man den Genuss von
Borretsch eher kritisch. Denn das Rauhblattgewächs enthält von Natur aus Stoffe,
die die Leber schädigen und sogar als krebserregend gelten - sogenannte
Pyrrolizidin-Alkaloide. Deshalb verwende ich als Ersatz „Dill“
200 g saure Sahne
200 g Schmand
Schmand
hat einen Fettgehalt von mindestens 20%. Im Gegensatz zur saurer
Sahne
ist Schmand stichfest und von der Konsistenz vergleichbar mit der
französischen Crème fraîche. Er schmeckt jedoch milder und weniger säuerlich.
100 ml Sonnenblumenöl
1 Tl Senf

Zum Aromatisieren

1 El Zitronensaft (oder milder Weinessig)
Salz & Pfeffer (aus der Mühle - je nach gewollter Geschmacksintensität)
1 gute Prise Zucker

Zubereitung:

Zum Nachkochen

Die Eier ca. 10 Minuten hart kochen, kalt abschrecken, schälen und entsprechend halbieren um das Eigelb herauslösen zu können. Das Eigelb mit einem Esslöffel durch ein Salatsieb in eine Schüssel drücken.

Das Eigelb wird mit dem Sonnenblumenöl, Salz, Pfeffer und Senf vermengt. Die saure Sahne hinzugeben unter langsam unter die Masse heben.

Die Kräuter unter fließend Wasser waschen und gut trocken schütteln. Komplett von allen groben Stielen lösen. Die trockenen Kräuter mit einem Wiegemesser sehr fein hacken.

Das vorhandene Eiweiß in kleine Würfel schneiden.

Alle Kräuter und die Hälfte des gewürfelten Eiweiß mit dem Schmand unter die bestehende Soßen-Masse unterrühren. Die Grüne-Sauce mit etwas Zitronensaft und dem Zucker nach eigenem Geschmacksempfinden abschmecken und/oder abschließend nochmals mit Salz und Pfeffer nachwürzen.

Zum Anrichten die „Grüne-Sauce“ in eine Schüssel geben und mit den restlichen Eiweißwürfeln garnieren.

(ich streue zuvor etwas Rosenpaprika über die Würfel
… ergibt ein schönes Farbenspiel auf der Sauce)

Purer Genuss

  • Grüne Sauce ... zum Tafelspitz mit Salzkartoffeln ... dazu einen leichten Trollinger
  • Grüne Sauce ... zum pochierten Lachs mit Ofenkartoffeln ... dazu einen goldgelben Gewürztraminer
  • Grüne Sauce ... zum Spargel mit Salzkartoffeln und Bratenschinken ... dazu einen dezent schimmernden Riesling

... das Ganze zum Ausdrucken

Guten Appetit



... einkaufen, nachkochen und genießen [86 KB] ... alles auf einer Seite ... viel Spaß

Bis die Tage
Euer Schwob

Die Kartoffel & Grie Soß

Inspiriert von einem Zeitungsartikel, dass Deutschland ein Kartoffelland wäre, habe ich mich gefragt, ob wir Schwaben mit unserer Vorliebe für Spätzle alle ausgestorben sind.

Meine Recherchen haben mich jedoch versöhnlich mit meinem Land gestimmt. In ganz Deutschland werden jährlich um die 10 bis 11 Millionen Tonnen Kartoffeln geerntet. Mit dieser Erntemenge liegt Deutschland lediglich auf Platz sechs der Weltrangliste. Es darf also vermutet werden, dass ein besseres Ergebnis von uns Schwaben relativ erfolgreich durch unsere Spätzle und Knöpfle verhindert wird.

Das größte Anbaugebiet ist, man mag es kaum glauben, China, mit annähernd 100 Millionen Tonnen Kartoffeln. Da kommt dem Spruch, …. dass in China ein Reissack umfliegt, eine untergeordnete Bedeutung zu. Eher müsste es lauten, … dass in China ein Kartoffelsack umfliegt.

Aufräumen von einer Mär
Trotz intensiver Ernährungsforschung kreist hartnäckig das Vorurteil über der Kartoffel, dass sie Landauf Landab als Dickmacher gilt. Die Knolle besteht zum Großteil lediglich aus Wasser. Nach meinen Erfahrungen kann man mit einer guten Kartoffeldiät langfristig auf sehr entspannte Art abnehmen. Das gilt aber nur, wenn man einige Grundprinzipien einer Diät beachtet. Verzicht auf übermäßigen Salzkonsum und Maßhalten mit der Verwendung von Fetten und Öle. Wird die Kartoffel richtig zubereitet erhält man alle Vorzüge wie Vitamine und die für unseren Körper wichtige Spurenelemente.