Zum Schwob

Geschmorte Schweinebäckchen

Die Schweinebäckchen sind mit den Jahren ein Opfer der sogenannten „Modernen Küche“ geworden. In Zeiten, in denen im ländlichen Raum noch Hausschlachtungen vorgenommen wurden, waren die Bäckchen ein elementarer Bestandteil des Kesselfleisches. Dort wurden sie als Kesselzugabe bei einer Temperatur von ca. 80°C über viele Stunden gegart. Am Abend, wenn die Schlachtung vollendet war, aß man die zarten Schweinebäckchen zusammen mit Brot oder Salzkartoffeln. Dazu gab es einen Most aus dem Steinkrug und ein oder zwei Obstler vom eigenen Fallobst zur Verdauung.

In Zeiten der industriellen Schlachtung gelangen heute die anfallenden Schweinebacken zum Großteil in die Wurstproduktion. Wenn man diese „vergessene“ Spezialität genießen möchte, ist man vielerorts gezwungen, die Bäckchen beim Metzger des Vertrauens vorzubestellen.

Aufgrund ihrer Beschaffenheit benötigen Schweinebäckchen eine längere Zeit, bis sie gar und zart sind. Sie eignen sich daher nicht zum Kurzbraten, sondern nur zum Kochen oder Schmoren. Durch den relativ hohen Fett-Bindegewebsanteil bleibt das Fleisch auch nach einer relativ langen Garzeit sehr saftig und zart.

Zutaten

Einkaufsliste


Ca. 10 bis 12 Schweinebäckchen
Die Bäckchen müssen vor der Zubereitung sauber geputzt werden.

Für die Vorbereitung:
Tiefe Auflaufform & Alu-Folie
Pfeffer aus der Mühle
&
1/2 L trockener Merlot

Vor dem Anbraten:
Mittelscharfer Senf & Mehl zum Einreiben


Zum Schmoren:
100 Gr. Butterschmalz
3 mittelgroße Karotten
1 kleine Sellerie-Knolle
3 mittelgroße Zwiebeln
2 Knoblauchzehen
(frisch … nur angedrückt)
1 Bouquet garni für Schweinefleischgerichte
2 EL Tomatenmark
0,25 L halbtrockener Trollinger
750 ml Gemüsebrühe


Zum Würzen:
Fleur de sel
und Pfeffer aus der Mühle

Für die Sauce:
1/2 Becher Sahne
1/2 Bund krause Petersilie
(frisch)

Vorbereitung

Vorbereitung

Vor fast jedem Schmorgericht steht das „Schnippeln
Die Karotten schälen, der Länge nach halbieren und in kleine Würfel schneiden. So auch mit der Sellerie. Die Zwiebeln dürfen gerne etwas größer geschnitten sein.

Es wäre jetzt an der Zeit, sich an „Oma`s Kochtopf“, den Gusseisernen Bräter, zu erinnern.
Der dicke Boden eines Gusseisernen Bräters leitet die Hitze gleichmäßig über den Innenraum bis an den Rand weiter. Das macht ihn zum idealen Küchenhelfer, wenn größere Stücke Fleisch angebraten oder ein Gericht stundenlang auf niedrigster Temperatur schonend geschmort werden soll.

Zubereitung

Zum Nachkochen


Den Bräter mit Butterschmalz füllen und gut anheizen. Die vorbereiteten Schweinebäckchen von allen Seiten anbraten. Wenn so langsam eine Kruste entsteht, kommen die Zwiebelstücke hinzu. Wenn die Zwiebeln glasig geschwitzt sind, kommt das Tomatenmark ins Spiel. Das Mark gut um das Bratgut verteilen und „karamellisieren“ lassen. Dies setzt Röstaromen frei und gibt dem Fleisch (Sauce) eine ureigene Note. Das Tomatenmark verfärbt sich dabei von einem etwas helleren Dunkelrot zu einem Ziegelrot.

Jetzt mit dem Wein ablöschen und die Hitze etwas reduzieren. Ich lasse den Wein für etwa 3 Minuten im Bräter köcheln bevor ich das Wurzelgemüse und den Knoblauch mit hinzugebe. Das Ganze gut vermengen und nochmals 2 Minuten weiter köcheln lassen (reduzieren) bevor die Gemüsebrühe hinzukommt. Das Fleisch sollte zu 2/3 bedeckt sein. Den Rest der Brühe für spätere Zugaben (Aufguss) beiseite stellen.

Nochmals gut aufkochen lassen und dabei alles gut vermengen. Danach die Hitze deutlich reduzieren, die Kräuter hinzufügen und für ca. 60 Minuten mit Bräter-Deckel langsam schmoren lassen. Ab und an umrühren und bei Bedarf Brühe aufgießen. Wenn die Bäckchen ihren Garpunkt erreicht haben, diese herausnehmen. Aus dem verbleibenden Schmorsud wird auf die Schnelle eine flotte Braten -Sauce gezaubert.

Dazu wird der verbleibende Sud mit dem Gemüse und den Gewürzen aus dem Gewürzsieb in einer separaten Rührschussel püriert und mit der Sahne verfeinert.
Zurück in den Bräter kann zum Binden der Soße auch gerne ein entsprechender Soßenbinder verwendet werden. Kurz ankochen lassen und die gehackte Petersilie unterheben.
Die Bäckchen zurück in den Bräter und in der Sauce erwärmen. Nun portionsweise heiß auf den Tellern anrichten und mit der Beilage servieren.

Die Sauce


Dazu wird der verbleibende Sud mit dem Gemüse und den Gewürzen aus dem Gewürzsieb in einer separaten Rührschussel püriert und mit der Sahne verfeinert. Zurück in den Bräter kann zum Binden der Soße auch gerne ein entsprechender Soßenbinder verwendet werden. Kurz ankochen lassen und die gehackte Petersilie unterheben. Die Bäckchen zurück in den Bräter und in der Sauce erwärmen.

Nun portionsweise heiß auf den Tellern anrichten und mit der Beilage servieren.

Beilage

  • Als Schwabe bin ich natürlich etwas voreingenommen. Ich empfehle als Beilage selbstverständlich selbstgemachte Eierspätzle.

Als Gemüse serviere ich ...

  • ... einen am Stück gezogenen Blumenkohl, den ich nach dem Garen als Ganzes auf den Tisch stelle, so dass sich jeder sein Viertel abschneiden kann.

Meine Weinempfehlung

  • ... einen Remstäler Zweigelt -trocken

... das Ganze zum Ausdrucken

Guten Appetit



... einkaufen, nachkochen und genießen [131 KB] ... alles auf 3 Seiten ... viel Spaß

Bis die Tage
Euer Schwob

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