Zum Schwob

Meine Wein-Empfehlung zur Zubereitung einer Sauce:


Als grobe Faustregel gilt:

  • Ein Weißwein wird eher für helle Soßen genommen. Ein Rotwein zum Kochen für dunklen Soßen.

Mein Rat:

  • Meiner Meinung nach sollte ein Rotwein nie für helle Saucen verwendet werden, da die Soße davon eine wenig ansprechende Farbe bekommt.
  • Aber! Es gibt für alles im Leben eine Ausnahme: Zu Schmorgerichten mit Lamm und Wild (Lamm- oder Hirschbraten), darf gerne ein Grauburgunder verwendet werden.
  • Die Besonderheit ist, dass es sich dabei um einen Weißwein handelt. Zumindest, wenn man es genau nimmt. Denn obwohl die Beeren der Rebsorte Grauburgunder rötlich bis rot gefärbt sind, zählen sie offiziell zu den Weißweinsorten.
  • Mit einem Weißwein führt man seinem Essen grundsätzlich eine eher säuerliche, leicht bittersüße Note zu. Kommt dann noch laut Rezept etwas Zitronenabrieb, Zitronensaft oder Essig zum Weißwein hinzu, verstärkt es den Gesamtgeschmack zusätzlich. Bei solchen Konstellationen sollte man etwas sparsam mit einem Weißwein umgehen.

Rebstock

Ich verwende trockene Rotweine mit viel Fruchtaromen für dunkle Saucen, insbesondere für Rindfleisch- und Wildgerichte.

Merlot, Pinot Noir, Sangiovese und Zweigelt oder Cabernet Sauvignon sind gut geeignet. Aromen von roten Beeren und Früchten verleihen der Sauce Tiefe und Schwung. Ein Spätburgunder (Pinot Noir) hingegen macht die Sauce etwas leichter.

Mein ganz persönlicher Favorit in meiner „privaten“ Küche:
Ein Monastrell (spanische Rebsorte) sorgt für eine tiefdunkle Saucengrundlage. Diese Rebsorte hat alles, um in einer Küche (und am Gaumen) erfolgreich zu sein. Die Tannine sind im Allgemeinen ausgeprägt und der Wein hat einen hohen Säuregehalt, was einer dunklen Sauce sehr guttut.

Mein ganz persönlicher Favorit zum Marinieren
und als Beizgrundlage hingegen ist ein Dunkelfelder. Er ist eine rote Rebsorte. Dabei handelt es sich um eine Kreuzung zwischen Madeleine Angevine x Färbertraube (Teinturier du Cher). Zum Kochen und Ablöschen empfehle ich hingegen eine Mischung aus 0,25 l Dunkelfelder und 0,25 l Wasser, anstatt nur einen halben Liter Wein zu verwenden.

Eine gewisse Experimentierfreude ist ganz wichtig für die Verwendung eines Weines zum Kochen. Und, was ich immer in meinen Rezepten andeute, einen kleinen Schluck vom gleichen Wein ganz nebenbei genießen. Meine Rezeptvorschlag: Ein Gläschen für sich und ein Gläschen für die Pfanne.

Und was die Begrüßung meiner Gäste betrifft, schätze ich es sehr, wenn ich es ermöglichen kann, meine Gäste zum „Topf gucken“ einzuladen. Zur Begrüßung reiche ich dazu exakt jenen Kochwein um sie Geschmacklich auf das Kommende vorzubereiten.

Jetzt noch ein Geschmacks-Tipp:

  • Wenn man die Intensität des Wein-Geschmacks erhöhen und gleichzeitig den Alkoholgehalt reduzieren möchte, sollte der Wein zuvor reduziert werden.
  • Hierfür den Wein in einer Pfanne oder einem Topf gut erhitzen und bei mittlerer Hitze leicht köcheln lassen, bis er um etwa die Hälfte eingekocht ist.
  • Die reduzierte Menge Wein dann erst zum Ablöschen des Fleischansatzes verwenden und weiter köcheln lassen, um die unterschiedlichen Aromen miteinander zu verbinden.

Und zum gutesn Schluss:

  • Ein Schuss Portwein ganz am Ende des Kochens verleiht jeder Sauce Farbe, Süße und Power.

"Zurück"



Hier geht es zurück zur perfekten Sauce