Zum Schwob

Braune Grundsauce

Zutaten

Einkaufsliste

2/3 Beinscheiben vom Rind
zusätzlich ca. 1 Kg Fleisch vom Rind
für das typischeGeschmacksprofil einer dunklen Grundsauce (ohne Knochen … gehen Sie zum Metzger Ihres Vertrauens und sagen ihm, dass Sie Fleisch für die Zubereitung einer Grundsauce benötigen … er wird Ihnen günstige Endstücke und/oder Stücke mit einem hohen Fettanteil geben, die er nicht im Verkauf präsentieren kann … egal, das Fleisch ist stets frisch und das Fett ist der beste Geschmacksträger, den Ihre Sauce bekommen kann)

5 gut gehäufte Esslöffel mit Butterschmalz
2 Knoblauchzehen
(ganz fein in Scheiben)
1 Kg Zwiebeln (grobe Würfel)
1 Kg Gelbe Rüben (grobe Würfel)
1 Knolle Sellerie (grobe Würfel)

1 Stange Porree (grob geschnitten)
... Entgegen manchen Sterneköche nehme ich immer nur das „Grüne“
vom Porree zum Schmoren. Es schmeckt kräftiger und ist länger kochstabil.

2 EL Tomatenmark
1 Liter Rotwein
(Merlot)
3 Liter Wasser ... Alternativ: 2 l Wasser & 1 l Gemüsebrühe

Zum Aromatisieren

1 Espresslöffel voll Pfefferkörner (gemörst) ... Ich verwende Paradieskörner
1 Espresslöffel voll Senfkörner (gemörst)
2 Lorbeerblätter
1 Msp. Thymian
1 Msp. Rosmarin
Salz
(wer möchte; wenn ja, dann aber sehr sparsam würzen)

Vorbereitung des Gemüse


Gießen Sie sich von dem in der Rezeptur angegebenen Merlot einen guten Schluck in ein Weinglas

... und fangen nun an, das ganze Gemüse in grobe Würfeln zu schnibbeln. Den Knoblauch ganz fein schneiden und die Pfeffer- und Senfkörner im Mörser zerkleinern. Bevor jetzt wieder ein ganz Intellektueller bei mir anruft, um mich auf eine Schieflage in meiner Rezeptur hinzuweisen, gleich an dieser Stelle: Selbstverständlich muss das Gemüse gut unter fließendem Wasser gewaschen werden. Das Gemüse nun in einer Pfanne mit 1 bis 2 EL Olivenöl leicht andünsten.

Nach dem Andünsten in ein Sieb umfüllen und abtropfen lassen ... beiseite stellen.

Vorbereitung der Fleischknochen:


Den Backofen auf 220 °C (Umluft) vorheizen. In der Zwischenzeit von den Beinscheiben das Fleisch ablösen und die größeren Knochenteile klein hacken (wenn es nicht bereits der Metzger beim Kauf gemacht hat), gründlich waschen und anschließend mit Küchenpapier gut trocken reiben. Die Knochenteile auf einem Backblech im Ofen ausbreiten und auf der mittleren Schiene etwa 45 Minuten bräunen. Das austretende Fett von Zeit zu Zeit vom Blech entfernen.

Ansetzen der Sauce:

Zum Nachkochen


Das ist mein liebster Part.
Jetzt kommen die Gerüche ins Spiel.

Nehmen Sie einen Bräter (... meiner ist aus Gusseisen. Es eigenen sich aber auch Bräter aus Aluminium mit Antihaftbeschichtung oder ein Bräter aus Eisen mit hitzebeständiger Emaille-Schicht). Geben Sie das Butterschmalz hinein und lassen es gut erhitzen. Wenn die Hitze erreicht ist, dann fügen Sie das Tomatenmark hinzu und verrühren es sehr schnell mit dem heißen Butterschmalz. Es entsteht dabei eine leichte Röstung. Jetzt kommt das Fleisch, die Knochenteile vom Backofen und das vorgegarte Gemüse hinzu. Unter ständigem Rühren alles gut anschwitzen und bräunen (aber Vorsicht: die Hitze von Zeit zu Zeit langsam reduzieren, da wir ja keine schwarzen Verbrennungen sowohl am Fleisch, als auch am Gemüse anstreben).

Jetzt kommt Bewegung in den Bräter. Das Ganze mit einem viertel Liter Merlot ablöschen (Vorsicht „Dampf“). Gleich einen halben Liter Wasser/Brühe hinzugeben. Die Flüssigkeit 5 Minuten reduzieren (einköcheln) lassen und dabei den Bodenansatz, der beim anrösten entstand, gut abschaben. Verbrannte Partikel mit einem kleinen Feinsieb abschöpfen. Nun das zweite Viertel Merlot und nochmals einen halben Liter Wasser/Brühe aufgießen und den Vorgang des Reduzierens nochmal 5 bis 10 Minuten durchführen. Das Ganze jetzt mit dem Rest des Weines und der Flüssigkeit aufgießen ... den Deckel drauf ... die Hitze auf ca. 90 Grad herunter fahren ... und nun den Rest des Weines genießen. Alles zugedeckt ca. 4 Stunden leicht unter dem Siedepunkt ziehen lassen.

Begleitung des Schmorvorganges


Von Zeit zu Zeit den Deckel abnehmen und den sich bildenden Schaum an der Oberfläche absieben. Den gesamten Bräterinhalt mit einer Schöpfkelle mehrfach wenden, damit sich am Boden nichts ansetzen kann.

... wenn der Schmorvorgang kurz vor dem Ende steht:
Jetzt kommen die Gewürze ins Spiel. Ca. 1/2 Stunde vor dem Ende des Schmorvorganges können die Gwürze zugefügt werden. So entfalten sie ihr volles Aroma und werden nicht gänzlich „ausgekocht“.

... wenn der Schmorvorgang abgeschglossen ist:
Den Inhalt des Bräters über ein Sieb in ein Auffanggefäß abgießen, um die Großteile von der Sauce zu trennen. Nun nehmen Sie zusätzlich ein Passiertuch (oder legen ein Leinentuch in ein Sieb) und passieren die Sauce abschließend. Das Tuch dient dazu, auch die kleinsten Trübungen und Reste aufzunehmen. So erhalten Sie eine klare Grundsauce, die Sie nun, je nach Konsistenz, mit etwas Stärkemehl binden können.

Was Sie jetzt haben
... ist eine sogenannte Demiglace

... das Ganze zum Ausdrucken

Guten Appetit



... einkaufen, nachkochen und genießen [152 KB] ... alles auf 3 Seiten ... viel Spaß

Bis die Tage
Euer Schwob

Was mache ich mit so viel Grundsauce?

Lassen Sie die Sauce im Kühlschrank abkühlen. Danach nehmen Sie mehrere Eiswürfelbeutel (von Mel....) und füllen die Beutel auf. Gut verschlossen legen Sie diese in den Gefrierschrank. Jetzt haben Sie, je nach Kochvorgang, eine fein portionierte Sauce zur Abrundung Ihrer Speisen. Die Demiglace verleiht jedem Ihrer Fleischgerichte eine unvergleichliche Note. In dieser Vorratsform haben Sie sehr lange von Ihrer "eigenen Sauce".

Wo/Wie kann ich die Grundsauce einsetzen?
Die Grundsauce können Sie überall dort einsetzen, wo bei der Zubereitung von Fleischgerichten zu wenig Bratensaft entsteht. z. B.: bei Kurzgebratenem, wie geschnetzeltem Fleisch, Filet oder Rumpsteak.

Auf was Sie allerding im Gegensatz zu einer im Handel erhältlichen Grundsauce (Bratensauce) verzichten!
* Dies ist lediglich ein Auszug von Zusatzstoffen eines handelsüblichen Produktes: Mononatriumglutamat, Dinatriumguanylat, Dinatriuminosinat, Maltodextrin, Guarkernmehl, Kaliumchlorid, Aromen mit Soja, Ammoniak-Zuckerkulör, Palmöl, Antioxidationsmittel, Hefeextrakt.

Schon allein dafür, dass man die Chemie- und Laborprodukte aus der Küche verbannt, lohnt sich der Aufwand ... und für das pure Geschmackserlebnis