Zum Schwob

Nervig, die Antisemitismus-Diskussion

  • Mir geht die ganze „Antisemitismus-Diskussion“ ganz langsam auf den Nerv
  • Ja, ich verurteile die grausamen Hinrichtungen von Israelis durch die Hammas in aller Schärfe … und daran gibt es nichts zu rütteln.
  • Ja, ich verurteile die Verschleppung von Geiseln durch die Hammas in aller Schärfe … und daran gibt es nichts zu rütteln.
  • Ja, und das zählt auch zur Wahrheit. Ich verurteile aufs Schärfste die Bombenabwürfe im Gaza-Streifen durch die israelische Armee.
  • Ja, und das zählt auch zur Wahrheit. Ich verurteile aufs Schärfste die humanitäre Situation in den Krankenhäusern im Norden von Gaza-Stadt.
  • Ja, und das zählt auch zur Wahrheit. Ich verurteile aufs Schärfste, dass die Hammas zivile Schutzschilde missbraucht und weiter Raketen auf Israel abfeuert.

Ja, ich verurteile den aggressiven Angriff der Russen auf die Ukraine.

Ja, ich verurteile den Vertreterkrieg im Jemen zwischen Saudi-Arabien und Iran.

Ja, es gäbe noch viel mehr zu verurteilen, aber ich tue dies nicht aufgrund der deutschen Vergangenheit. Damit habe ich nichts zu tun. Auch mein Vater und seine Brüder nicht. Mein Vater war zu dieser Zeit in Russland an der Front und seine drei Brüder sind allesamt gefallen. Ich denke, dass diese Generation genug gesühnt hat.

Ich bin Jahrgang 1958 und habe knapp 2 Jahre in der Schule den Holocaust genug durchgenommen, um zum Entschluss zu kommen, dass sich so etwas auf der Welt (und nicht nur in Deutschland) nicht mehr wiederholen darf.

Aber, jetzt werde ich mich wohl am Rande des Antisemitismus bewegen. Dieser gesamte Konflikt hat seit 1948 inzwischen auf Seiten der Palästinenser ca. 160.000 Tote (inkl. der neuesten Zahlen aus 2023) gekostet. Auf Seiten Israels kamen, einschl. der Zahlen aus 2023, ca. 25.000 Israelis um.

Wie viel Tote möchten beide Seiten noch produzieren?

Wann darf man Stopp sagen, ohne in Deutschland ein Antisemit zu sein? Ich vertrete die Meinung, dass dieses Missverhältnis aus den letzten 80 Jahren an Toten keine „Selbstverteidigung“ mehr rechtfertigt, wie sie von der israelischen Armee praktiziert wird.

Anstatt mit Begrifflichkeiten wie Antisemitismus und Radikalität wie etwa, dass Israel ins Meer getrieben werden soll, versuchen, die Nation und die Welt zu spalten, sollten alle Verantwortlichen sich auf eine 2-Staaten-Lösung einigen, ohne besetzte Siedlungen im West-Jordan-Land.

Bevor weiter Kinder und Babys in den Krankenhäusern sterben, sollte es einen Waffenstillstand gegen Geiselaustausch geben, damit beide Seiten das Gesicht wahren können. Von mir aus kann danach eine UN-Friedenstruppe die Kontrolle im Gaza-Streifen übernehmen.

Aber was gar nicht geht ist, den Gaza-Streifen unter israelische Kontrolle zu setzen. Das würde meiner Meinung nach einem „Warschauer-Getto“ gleichen. ... und es würde einer Befriedung in der Region nicht hilfreich sein.


… und wenn jetzt meine Meinung Antisemitisch sein soll, dann soll mir derjenige, der mir dies unterstellt eine andere Lösung vorschlagen … und zwar eine möglichst „schnelle“.

Lasst es Euch gut gehen.

Bis die Tage
Euer Schwob

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